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GSS: Gemeinderat Boltigen empfiehlt Ablehnung am 25. August

(abg) Der Gemeinderat Boltigen hat am heutigen Tage die offizielle Botschaft zur ausserordentlichen Gemeindeversammlung am 25. August in die Haushalte gebracht. Nicht völlig überraschend, aber auch nicht erwartet: Die Empfehlung an die Stimmbürger lautet, die GSS-Vorlage abzulehnen. 

Noch im letzten Beitrag hatte ich gezweifelt, ob es wohl Gemeinderäte geben würde, die sich ihrer Verantwortung noch bewusst werden würden. Gemeinderäte, die in Anbetracht von vielen offenen Fragen und Ablehnung bzw. Misstrauen beim Personal des Spitals und des Alterswohnens Farbe bekennen würden. Der Gemeinderat der Gemeinde Boltigen hat nun genau das getan. Und empfiehlt den Stimmbürgern die Ablehnung der GSS-Vorlage.

Der Gemeinderat Boltigens stellt klar, dass er Interesse an einer guten Gesundheitsversorgung habe. Doch gäbe es weiterhin unbeantwortete Fragen und man habe auch die Ablehnung beim Spitalpersonal zur Kenntnis genommen.

Wie schon früher die Gemeinde Gsteig, rechnet man auch in Boltigen damit, dass es nicht bei den 1,5 Mio Gemeindebeiträgen für das Gesundheitsnetzwerk bleiben wird, sondern schnell auch der doppelte jährliche Betrag zustande käme. Nicht so direkt formuliert, aber letztlich erkennbar heisst das: Man glaubt den von der GSS vorgelegten Zahlen nicht.

Bedauerlich ist allerdings, dass der Gemeinderat Boltigen keinerlei Gegen- oder Alternativvorschlag macht. Hält er die GSS für unrettbar verloren? Oder wie soll es mit der Gesundheit Simme Saane (GSS) dann überhaupt weitergehen? Können Stephan Hill und Alexander Gäumann unter diesen Umständen einfach im Amt bleiben und einfach an etwas anderem basteln?

Auch der Gemeinderat Boltigens hat der Gründung der Gesundheit Simme Saane AG 2019 zugestimmt. Auch der Gemeinderat Boltigens hat sich über Jahre mit den dürftigen Ergebnissen der GSS zufriedengegeben. Auch der Gemeinderat Boltigens hat Anfang 2023 noch Geld für die GSS gesprochen, damit diese ihre Arbeit fortsetzen kann. Jetzt einfach nur «Nein» sagen, ist dann doch etwas dürftig. Bleibt also zu hoffen, dass der Gemeinderat den Stimmbürgern am 25. August dann konkreter sagen kann, wie er sich die Zukunft der Gesundheitsversorgung im Tal vorstellt. Und wer diese konkret vorantreiben soll.

In Kürze werden sich auch die anderen Gemeinderäte positionieren müssen. Es bleibt abzuwarten, ob diese sich hinter den Boltigern verstecken oder ebenfalls eine klare Linie zeigen werden.

Ein Auszug aus der Abstimmungsbotschaft mit der Passage zur Ablehnungsempfehlung finden Sie in der Rubrik Dokumente unter diesem Link.

Auch Gsteig empfiehlt ein Nein

Auch der Gemeinderat Gsteig empfiehlt den Stimmbürgern ein Nein zum GSS-Antrag.

Der Gemeinderat von Gsteig empfiehlt den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern, die Bewilligung der beantragten Gelder als unbefristeten jährlichen Betriebszuschuss der Gesundheit Simme Saane AG und für den Aufbau und die Entwicklung des integrierten Gesundheitsnetzes Simme Saane mit einem Akutspital über die nächsten 4 Jahre abzulehnen.
Obwohl auch der Gemeinderat grösstes Interesse an einer guten Gesundheitsversorgung hat, bestehen grosse Zweifel an der erfolgreichen Umsetzung des Projekts.Botschaft des Gemeinderates Gsteig zur Ausserordentlichen Gemeindeversammlung am 25. August 2023

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