(ast) Die GSS-Verantwortlichen behaupten immer wieder, ohne Übernahme des Bereichs vom Alterswohnen im Simmental und Saanenland, kann das Spital in Zweisimmen nicht betrieben werden, resp. kann das vorgeschlagene Modell nicht funktionieren. Fragen nach dem Warum oder einer Strategie für das Alterswohnen werden nicht beantwortet. Der Schluss liegt daher nahe, dass das Alterswohnen als Milchkuh für die GSS dienen soll.
Dies ist auch in einer Holding-Struktur einfach möglich, z.B. mit einer Leistungserbringung, welche die GSS dem Altersbereich überteuert in Rechnung stellt. Bisher galt zwischen Spital und Alterswohnen die beiderseitige Verrechnung zu Selbstkostenpreisen.
Auch für die Finanzierung der Investitionen für das Spital kann das Alterswohnen gut dienen. Der Bereich Alterswohnen wird gemäss Businessplan massiv unter dem Marktwert an die GSS «verschenkt». Es wäre daher möglich, Hypotheken auf die Alterswohnen aufzunehmen und diese nicht zur Sicherung des Altersbereichs, sondern für das Spital einzusetzen.
Nehmen wir noch den schlechtest möglichen Fall an: Die Annahmen der GSS bewahrheiten sich nicht und die GSS kommt in Schieflage, was durchaus möglich ist. Die Versuchung wäre gross, das Familiensilber, sprich Alterswohnen, dem Meistbietenden zu verscherbeln. Die Gemeinde Lenk hat ja bereits Erfahrung mit dem Verkauf ihres ehemaligen Altersheims an einen französischen Grosskonzern.
Verlierer eines derartigen Szenarios wären immer die Direktbetroffenen, sprich die ältere Bevölkerung und die Mitarbeitenden. Der GSS ist es in vier Jahren nicht gelungen, Vertrauen bei den Verantwortlichen des Alterswohnens zu schaffen. Am Informationsanlass vom 8. August kam auch klar zum Ausdruck, dass die Übergabe von Alterswohnen nicht aus Überzeugung geschieht, sondern nur auf Druck des Kantons zustande kommen würde.
Eine denkbar schlechte Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft des Altersbereichs.
Daher: Finger weg vom Altersbereich!
André Streit, ehemaliger Geschäftsführer
Alterswohnen STS AG
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