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Gsteig hat GSS-Businessplan prüfen lassen: Ergebnisse sind erschreckend

(abg) Schon seit vielen Monaten haben die verantwortungsbewussten Gemeinderäte in der Region den Businessplan der Gesundheit Simme Saane AG (GSS) vollständig einsehen wollen – was ihnen von der GSS stets verwehrt wurde. Der Gemeinderat Gsteig konnte nun zumindest soviel Informationen erhalten, dass eine externe Unternehmensberatung die Berechnungen nachmodellieren und somit prüfen konnte. Mit erschreckenden Ergebnissen.

Der mehr als 60-seitige Bericht der Muller Healthcare Consulting aus Zürich zeichnet dabei ein sehr detailliertes und leider auch düsteres Bild. Allein das zusammenfassende Fazit hat es in sich:

Dass das Spital Zweisimmen nicht wirtschaftlich zu betreiben ist, erkennen auch die Autoren des Businessplans der GSS an. Der vorliegende Bericht zeigt jedoch auf, dass diese Kosten einiges höher auszufallen drohen, als in den Abstimmungsunterlagen auf ersten Blick ersichtlich war. …
Der Neubau eines Spitals mit der für das vorgesehene Leistungsangebot erforderlichen Infrastruktur ist für die vorgesehene Investitionssumme schlicht und einfach nicht realisierbar. Positiv zu bewerten ist der Ansatz eines Modells der integrierten Versorgung, welcher Synergien erzeugen und für verbesserte Patientenpfade sorgen könnte. Das Synergiepotenzial der beteiligten Betriebe erachten wir als signifikant, jedoch würden die Anstrengungen, dieses zu realisieren erheblich sein und den Nutzen teilweise wieder zunichtemachen.

Da das Gesamtgefüge erhebliche Verluste schreiben wird, stellt sich die Frage der Finanzierbarkeit. Auch hier anerkennen die Autoren des GSS-Businessplans, dass noch erhebliche Finanzierungslücken bestehen. Diese Lücken erkennt auch der vorliegende Bericht an und gewichtet sie noch höher. Mit den zur Diskussion stehenden Beiträgen der Gemeinden, der Spital STS AG und des Kantons wird das Modell der integrierten Versorgung nicht dauerhaft finanzierbar und somit nicht überlebensfähig sein. Die Finanzierung des Gesamtgefüges bedingt zudem mit grosser Wahrscheinlichkeit, dass die Immobilien des Alterswohnen belehnt werden müssten, um die Investitionen und Verluste im Spital abdecken zu können. Es besteht demnach das Risiko, dass nicht nur das Spital, sondern weitere Betriebe in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Für Leser der rinderberg-news.ch sind das keine wirklichen Neuigkeiten. Man darf gespannt sein, wie die Medien und die Gemeinderäte in der Region mit dieser Prüfung umgehen und was sie den Bürgern darüber genaueres mitteilen werden.


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2 Kommentare

  1. Mathys Urs Mathys Urs 4. November 2023

    War von Anfang an klar. Leider werden die BürgerInnen von der Politik bewusst irregeführt, um nicht eine Spitalschliessung vor dem Volk verantworten zu müssen. Das müssen dann allerdings die nächsten Politikergenerationen. Diesen kann ja dann vorgeworfen werden, nun alles verloren zu haben.
    Wie einfach ist doch Politik gestrickt.

  2. Peter Meier Peter Meier 7. November 2023

    Die Züricher haben in 3 wochen mehr verstanden als die GSS in 3 jahren….

Kommentare sind deaktiviert.