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Alpine Solaranlage SolSarine: Zerstörte Landschaft und viele offene Fragen

(abg) Mit dem Förderprogramm des «SolarExpress» können neue alpine Grosssolaranlagen mit bis zu 60 Prozent Subventionen rechnen. Verlockend für Investoren, die mit vermeintlich wenig Risiko ordentlich Kasse machen wollen. Die negativen Folgen für den Tourismus und die Umwelt hingegen, die werden der Allgemeinheit überlassen. Das Projekt SolSarine ist da keine Ausnahme. 

Wenn es reichlich Fördergelder regnet, dann kommen findige Personen schnell auf die Idee, sich davon ihren Teil abzuholen. Doch während die geplante Solaranlage am Lenker Hahnenmoosbärgli nur begrenzte öffentliche Kritik einstecken muss und die Oberwiler Morgetensolar nun sogar vom WWF abgesegnet wurde, sieht die Sache beim Saaner Solarprojekt SolSarine deutlich anders aus: Geschönte Texte, unterschlagene Informationen, fehlende Planungen, bunte Bilder. Sägen hier wenige Solar-Profiteure dem Rest der Region den touristischen Ast ab?

Wer steht eigentlich hinter dem Projekt?

«Das Projekt SolSarine sieht bis 2027 an zwei Standorten im Saanenland fix installierte alpine Photovoltaikanlagen vor», so heisst es im Werbeflyer der SolSarine, einer im April 2023 gegründeten Aktiengesellschaft. Wem die Aktien gehören, insbes. wer die Aktienmehrheit hat, ist nicht ohne weiteres zu erfahren. Man darf davon ausgehen, dass die Verwaltungsratsmitglieder Matthias In-Albon (Geschäftsführer der Bergbahnen Destination Gstaad), Andrea Scherz (Direktor des Gstaader Palace-Hotels) und der Profi-Lobbyist Lorenz Furrer mitbeteiligt sind. Ob sie auch als Aktionäre das Sagen haben? Unklar.

Jedenfalls versucht SolSarine sich den Anstrich eines «Gemeinschaftsprojektes» zu geben «Der Verein Impact Gstaad hat im Zuge des Solarexpresses das Projekt SolSarine ins Leben gerufen.», heisst es in den Werbeunterlagen weiter. Ein Verein – das klingt nach Gemeinschaft und Zugänglichkeit. Die Wahrheit ist eine völlig andere: Wie das Impressum der SolSarine-Website (Archiv-Link: hier) verrät, steht hinter dem Projekt die «Gstaad Impact AG», in deren Verwaltungsrat wieder Lorenz Furrer auftaucht – und eine Reihe anderer Personen mit unklarer Interessenlage. Also wieder eine Aktiengesellschaft. Ein verschachteltes und damit auch intransparentes Konstrukt. Klar ist nur: Gewinnorientiert und mit Haftungsbegrenzung.

«Zwei Standorte» – oder doch eher dreizehn?

Aber zurück zu den angeblichen zwei Standorten. Denn das ist natürlich völlig falsch. Wer sich die Karte auf der Website von SolSarine anschaut, der erkennt sofort, dass das Projekt sich weitläufig über acht(!) Standorte verteilt. Das Gebiet zwischen Parwenge und Hornfluh/Horneggli soll grossflächig mit Solarpanels bestückt werden. Und die Anlagen im Gebiet Schneit sind gar nicht auf dem Flyer ersichtlich – da kommen nochmal fünf Standorte hinzu. In Summe: 13 Standorte.

Dass die auf Stelzen gestellten Panels keine optische Freude sein werden, hat auch SolSarine erkannt. Man habe eine «Einsehbarkeitsanalyse» durchgeführt, vermelden die angehenden Solar-Profiteure: «Diese [Analyse] hat ergeben, dass die geplante Solaranlage von bewohntem Gebiet aus grösstenteils nicht sichtbar ist.» Das mag stimmen oder auch nicht. Tatsache ist: Die Anlagen sollen direkt neben den Wanderwegen stehen, auf denen im Sommer Zweisimmen und St. Stephan mit Gstaad verbunden sind.

Dort, wo Touristen unberührte Bergwelt suchen, wird man zukünftig also studieren können, mit welchen Stahlkonstruktionen hunderte von Solarpanels in die Bergwelt gerammt werden können. Touristische Attraktivität sieht anders aus.

GLP als Steigbügelhalter?

Während die meisten Befürworter der Anlage etwaige kritische Punkte des Projekts einfach unter den Tisch fallen lassen, steckte die GLP offenbar in einem Dilemma – und zeigte dann deutlich auf, mit welchen absurden Verrenkungen man sich die Landschaftsverschandelung schönreden will:

Die Standorte wurden sorgfältig ausgesucht. Aus der Nähe ist es aber ganz anders. Man soll auf unseren wunderbaren Wanderwegen den Kindern erklären können, woher der Strom für die Gondelbahn kommt. Die Energiewende wird sichtbar. Medienmitteilung der GLP im Anzeiger von Saanen

Die Frage ist aber natürlich, ob die Touristen etwa deshalb ins Simmental und Saanenland kommen, um die Energiewende in der Bergwelt zu erleben? Nicht Bergblumen im Zentrum des Interesses, sondern Solar-Panels?

Sagen wir es also mal so: Es ist sicherlich richtig, Kindern frühzeitig die Realität des Lebens deutlich zu machen. Zum Beispiel, dass das Fleisch, welches wir essen, nicht auf Bäumen wächst. Sondern dafür Tiere getötet werden. Aber glauben Sie wirklich, dass als Resultat einer solchen Überlegung ein touristisches Angebot unter dem Titel «Ferien auf dem Schlachthof» attraktiv sein würde?

Wer unberührte Bergwelt erleben will und stattdessen durch Solarfarmen wandern muss, der wird wohl kein weiteres Mal herkommen. Da hilft kein Schönreden – der Kunde stimmt ab und zwar mit den Füssen.

Stiftung Landschaftsschutz Schweiz: «Projekt ist nicht landschaftsverträglich»

So verwundert es denn auch kaum, dass sich auf überregionaler Ebene Widerstand gegen SolSarine formiert. Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz z.B. nimmt kein Blatt vor den Mund:

Die beiden Projekte von SolSarine bestehen aus 8 zerstreut liegenden Teilgebieten am Standort Gfell/Hornberg/Parweng und aus 5 Teilgebieten im Gebiet Schneit. Am zweiten Standort werden Waldlichtungen in einer Luftlinie von 4 km Länge verbaut. Alle diese Teilgebiete müssen separat erschlossen werden. Weder eine Bündelung mit bestehenden Infrastrukturen ist vorhanden, noch liegt eine Vorbelastung vor. Die Lebensraum- und Landschaftsqualität ist hoch, da die Standorte umgeben sind von Flachmooren. Wichtige Vernetzungsachsen führen über die SolSarine-Flächen. Beide Sonnenhänge sind wichtige Sommerwandergebiete.

Schutz der Anlagen und der Menschen? Fehlanzeige!

Auch die Frage der Sicherheit ist bei SolSarine in entscheidenden Punkten ungelöst:

Schutzmassnahmen für die Anlagen gegen potenzielle Gefahren wie Brände, Blitzschläge, Stromschläge und Schrittspannung, Lawinen, Erdbeben, Hagel und Baumstürze hat SolSarine in einem umfassenden Sicherheitskonzept festgehalten.Info-Flyer der SolSarine

Das klingt doch gut, oder? Nun – entscheidend ist natürlich, welche Probleme von den Initianten nicht aufgeführt und dementsprechend wohl auch nicht berücksichtigt wurden.

Man kann bekanntlich gar nicht so verrückt denken, wie sich (einzelne) Menschen zukünftig verhalten werden. Sei es aus Dummheit, Ignoranz, Selfie-Wahn, Unverständnis oder Lust an der Zerstörung. Klar ist aber, und das gilt für alle Grosssolaranlagen, dass die Anlage vor unbefugtem Zutritt gesichert werden muss.

Oder was glauben Sie wohl, was mit den Solarpanels passiert, die direkt am Wanderweg stehen? Kletternde Kinder und Steinewerfer? Muss man mit rechnen. Diebstahl von Solarpanels? In den exponierten Höhenlagen wohl eher nicht – aber die teuren Wechselrichter muss man eben doch im Auge behalten. Davon ist in den Visualisierungen freilich nichts zu sehen.

Dennoch ist ein Schutz unvermeidlich. Auch, um kletternde Kinder vor tödlichen Stromschlägen aus den Anlagen zu bewahren. SolSarine wird also nicht umhinkommen, die Anlagen mit (hohen) Zäunen zu umgeben und gegen Kletterversuche Stacheldraht einzusetzen. Auch dürfte an einer grossflächigen Videoüberwachnung wohl kein Weg vorbeigehen. Wie das dann aussieht? Wie eine Hochsicherheitsanlage des Militärs. Mit Warn- und Verbotsschildern, Zäunen, Kameras. Oder was glauben Sie?

Rückbau ist möglich – aber wer soll es bezahlen?

Die SolSarine betont, dass man auf Betonfundamente verzichten wolle. Vielmehr sollen Stahlschrauben zur Verankerung dienen, die man praktisch rückstandsfrei bei einem eventuellen Rückbau der Anlage wieder entfernen könnte.

Das klingt gut, löst aber das praktische Problem nicht: Wer würde im Ernstfall den Rückbau bezahlen?

Als profitorientierte Aktengesellschaft ist die SolSarine AG daran interessiert, Geld mit der Anlage zu verdienen. Und wohl auch, das verdiente Geld den Aktionären möglichst schnell und möglichst reichlich in Form von Dividenden auszuzahlen. Um den späteren Rückbau der Anlage zu sichern, müsste aber regelmässig Geld zurückgelegt werden – und zwar so, dass es auch im Konkursfall der Gesellschaft noch zur Verfügung steht. Z.B. in Form von Konzessionsabgaben an die Gemeinden, an eine dafür gegründete gemeindeeigene Stiftung o.ä. Etwas, was im Grossen selbstverständlich ist (staatlich kontrollierte Stilllegungsfonds). Doch hier?

Leider liest man im bunten Prospekt der SolSarine zu diesem Thema gar nichts. Und so muss man leider damit rechnen, dass sich im Falle eines Scheiterns des Projekts – gleich aus welchen Gründen – für einen Rückbau kein Geld mehr in der Aktiengesellschaft vorhanden sein wird. Die Kosten dürften dann bei der Allgemeinheit verbleiben.

Diskussionsbeiträge

Erfreulicherweise haben sich weiter unten eine Reihe von Personen zu Wort gemeldet – eine Diskussion, die – noch breiter und vor allem viel früher – hätte geführt werden müssen. Ich gehe auf die sachlichen Beiträge im Folgenden noch etwas genauer ein:

  • «Schönheit»: Hochalpine Solaranlagen haben zweifellos gewisse Vorteile und könnten helfen, umweltfreundlichen Strom zu erzeugen – gerade dann, wenn andere «grüne» Stromquellen nicht zur Verfügung stehen. Aber das bedeutet m.E. nicht, dass ausnahmslos jedes Solarprojekt in der Bergwelt auch ein gutes Projekt ist. Vielmehr müsste jedes einzelne Projekt überzeugen – in einer Gesamtbetrachtung.
  • «Zeitpunkt» und «Info-Veranstaltungen»: Für mich völlig klar und eindeutig: Die Stimmberechtigten haben Anspruch darauf, in den Abstimmungsunterlagen zutreffend und umfassend informiert zu werden. Das bedeutet auch, dass auf kritische Punkte des Projekts eingegangen wird. Es sind die Initianten und Unterstützer, die hier die alleinige Verantwortung haben.
    Info-Veranstaltungen sind als Ergänzung sicher sinnvoll und auch, um als Initiant eine Rückmeldung zu bekommen, wo man an der eigenen Kommunikation noch nachbessern muss. Info-Veranstaltungen ersetzen aber nicht aussagekräftige Abstimmungsunterlagen.
    Wie sieht es bei SolSarine aus: Die Informationen in den Abstimmungsunterlagen sind dürftig (keine Karten, keine Hintergründe zum Unternehmen, keine Pro-/Contra-Abwägung, keine begründete Stellungnahme der Gemeinderäte, etc.) Auf der Website von SolSarine sind auch nur die Punkte erläutert, die für das Projekt sprechen. Eine ausgewogene Information ist bislang nicht erfolgt. Dann darf man sich nicht wundern und nicht beschweren, wenn in letzter Minute noch Kritik kommt. Das haben die Initianten selbst zu vertreten.
    Konkret: Die Themenbereiche Auswirkungen auf den Tourismus und die Folgen für die Allgemeinheit sind komplett ausgeklammert worden, die Gesellschaftsstruktur bleibt undurchsichtig, Folgen für das Ökosystem sind nicht abgeschätzt etc. Unter diesen Umständen ist die Abstimmung m.E. verfrüht.
  • «Anlagen ohne Zaun»: Ja, sicher gibt es auch irgendwo Anlagen ohne Zaun. Darum geht es aber nicht – denn wir reden über eine ganz konkrete Anlage vor der Haustür. Man darf wohl davon ausgehen, dass schwer zugängliche und auch sonst nicht durch die Öffentlichkeit genutzte Flächen ohne öffentlich genutzte Zugangswege hier anders zu beurteilen sind als eine Anlage, die mit geländegängigen Fahrzeugen gut zu erreichen ist und mitten in einem Wandergebiet liegt. «Als Schutz vor Diebstahl und Vandalismus werden Solarparks oftmals eingezäunt.», heisst es es in der Studie «Auswirkungen von Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf Biodiversität und Umwelt» (2021, abrufbar über das Bundesamt für Energie). Auch Versicherungen sind nicht oder nur zu höheren Tarifen für ungesicherte Anlagen zu erhalten. Wenn die Initianten eine Einzäunung bei ihrer Anlage bzw. einen anderweitigen Zugangsschutz/Überwachung nicht für erforderlich halten, dann müssten sie das entsprechend begründet darlegen. Stattdessen taucht das Thema in den Unterlagen einfach nicht auf.
  • «Beteiligungsprogramm»: Ja, das hat SolSarine angekündigt. Nur muss man sich da auch die Dimensionen vor Augen halten. Laut Website von SolSarine beträgt das Investitionsvolumen bis zu 150 Mio Franken («SolSarine rechnet mit einem Kostenmantel von 100 bis 150 Millionen Franken»). Aus dem Musterantrag für Beteiligungstickets geht hervor, dass maximal 200 Investoren mit einer zusammengerechneten Investitonsssumme von 2,5 Mio Franken beteiligt werden könnten. Die Kleinaktionäre werden also voraussichtlich nicht einmal 5% des Aktienkapitals erhalten und in der AG damit auch niemals einen relevanten Einfluss gewinnen. SolSarine versucht, mit dem Beteiligungsprogramm dem Projekt den Anstrich einer «Volkssolaranlage» zu geben – doch sollen offenbar über 90-95 Prozent der Gesellschaft bei Grossaktionären bleiben.
  • «Gewinndeckelung»: Mit Subventionen ist das so eine Sache: Man versucht, ein erwünschtes Verhalten zu fördern. Das kann gelingen, aber es wird zwangläufig auch unerwünschtes Verhalten provoziert. Mit einer Gewinndeckelung (Solarexpress: Rendite von 5,23%) kann man versuchen, unerwünschte «Übergewinne» zu verhindern. Doch funktioniert das wirklich?
    Nein, es kann auch gar nicht funktionieren und zwar aus zwei Gründen:
    – Die Erstinvestoren gehen ein hohes Risiko ein. Die Projektentwicklung und Vorbereitung dürfte bereits einen niedrigen Millionenbetrag verschlingen. Rechnet man vorsichtig, dass von 10 geplanten alpinen Solarprojekten am Ende fünf verwirklicht werden, dann müssen die Erstinvestoren eine Rendite von deutlich über 100% erzielen, um im Durchschnitt keinen Verlust zu erleiden. Niemand wäre so verrückt, in ein Projekt zu investieren, in dem er mit 50%iger Wahrscheinlichkeit einen Totalverlust erleidet und im Erfolgsfall nur (gemessen am Risiko) mickrige 5% Rendite erwirtschaften kann. SolSarine hätte daher transparent offenzulegen, wie sich das Projekt für die Initanten rechnet – und wer am Ende entsprechend weniger vom Kuchen abbekommt.
    – Wenn es eine solche Rendite-Decklung gibt, werden die Entscheider des Unternehmens logischerweise versuchen, mit allen legalen Mitteln den ausgewiesenen Gewinn zu drücken und das Geld anderweitig aus dem Unternehmen abfliessen zu lassen. Bekanntermassen sagte schon Carl Fürstenberg: «Der Reingewinn ist der Teil der Bilanz, den der Vorstand beim besten Willen nicht mehr vor den Aktionären verstecken kann.» Oder anders ausgedrückt: Überhöhte Verwaltungsratsentschädigungen, überrissene Spesen, überteuerte «Berateraufträge», die grosszügig an Personen aus dem Bereich «Friends & Family» verteilt werden, sind die üblichen und im Übrigen auch völlig legalen Methoden, um Geld abzuschöpfen, bevor es in der Bilanz als Gewinn präsentiert werden muss. Und bevor noch etwas an die verbliebenen (Klein-)Aktionäre ausgeschüttet werden muss. Und wenn wenige Grossinvestoren eine >90%-Aktienmehrheit haben, dann wäre man naiv, wenn man das nicht berücksichtigen würde.

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12 Kommentare

  1. Regula Näf Regula Näf 7. Dezember 2023

    Ich finde das Projekt gut! auch wenn über Schönheit wie immer diskutiert werden kann! Kein Bewohner in der Nähe irgend eines AKWs wurde gefragt, ob die Kühltürme gefallen!
    Ich frage mich ob wir in Schönheit zu Grunde gehen möchten oder ob wir Initiativ die Zukunft gestalten möchten!

    • Ueli Ueli 7. Dezember 2023

      Warum Landschaften verbauen/verschandeln solange 1000ende geeignete Dächer zur Verfügung stehen die nicht zusätzlich und aufwändig erschlossen werden müssen? Wenn sie schon aufwändig erschliessen „wollen“, sollen sie die Panels an onehin vorhandene Lawinenverbauungen montieren. Bin nicht gegen Solar, habe selber eine Anlage auf dem Dach, aber dieses Projekt…

      • Einheimischer Einheimischer 8. Dezember 2023

        Es geht nicht um Schönheit, sondern um das zerstören unserer Flora und Fauna.
        Schade das andere Optionen, wie beispielsweise anbringen einer PV an Strassenmauern, welche sowieso grau sind, nicht berücksichtigt werden. Das wäre viel sinnvoller.

  2. Olivia Steiner Olivia Steiner 7. Dezember 2023

    Miserabler Text, miserable Recherche. Keine Quellenangaben, nicht einmal ein Autor. Da kann einfach irgendjemand irgendetwas schreiben und es wird in die Welt rausgetragen in der Erwartung, das ganz viele Dumme darauf reinfliegen werden. Und leider haben wir genug davon. Liebe Saanenland Simmental Neinsager- macht doch jedes gute Projekt kaputt. So eine Enttäuschung.

    • Marianne Meyer Marianne Meyer 7. Dezember 2023

      Der Text ist kritisch und durchaus unterhaltsam. Der Autor ist bekannt (Armin Berger, Boltigen), steht auch im Impressum.
      Der Autor hinterfragt die Werbebotschaften von Solsarin kritisch. Beispielsweise die Visualisierungen, die nicht annähernd das gesamte Ausmass der insgesamt 13 Standorten zeigten. Zudem zitiert der die Stiftung Landschaftsschutz aus einer Medienmitteilung, dies ist angegeben und dient auch als Quelle, wie er auch aus dem Anzeiger von Saanen zitiert. Der Rest sind seine persönlichen kritischen Gedanken.
      Welche Interessen hat Solsarine? Welche finanzielle Rendite resultiert aus dem Projekt für die privaten Investoren? Was hat die Gemeinde davon, was hat die Bevölkerung davon? Was sind die Einflüsse auf den Sommertourismus?
      Wer dies kritisch hinterfragt sieht, dass Solsarin ein Rendite Projekt ist mit Fördergelder des Bundes. Die allgemeine Bevölkerung und die betroffenen Gemeinden werden dadurch keinen Mehrwert haben.
      Wenn Sie der kritischen Bevölkerung nun Dummheit vorwerfen, weil sie keinen Mehrwert sieht und der Landschaft Sorge tragen will, frage ich mich ob sie in Solsarine vielleicht ihr persönliches Rendite-Objekt gefunden haben.

      • Sebu Sebu 8. Dezember 2023

        Hallo Frau Meyer.
        Finde ich auch. Aber der Zeitpunkt (2 Tage vor der Abstimmung) ist falsch und nicht fair. Viele der „offenen“ Fragen sind an den Infoveranstaltungen beantwortet worden. Mittels den sozialen Medien wird nun versucht (z.T. mit falschen Behauptungen) das Projekt zu kippen und ich glaube die Chance ist nicht schlecht dazu. Ich kenne die Initianten wohl auch nicht besser, aber sie tun mit jetzt schon leid, da viel Aufwand und Herzblut dahinter steckt und sie fast schon als dubios dargestellt werden.
        Die Stiftung Landschaftsschutz hat auf Anfrage diverser Einwohner Stellung genommen (ebenfalls wenige Tage vor der Abstimmung). Sie lehnt übrigens alle alpinen Freiflächenanlagen ab.
        Gruess

  3. Sebu Sebu 8. Dezember 2023

    Mörgeli.
    Gibt viele solche Anlagen im Ausland ohne Zaun. Dort wird sicher auch nicht weniger geklaut. Aber vielleicht braucht es hier ja einen Zaun, damit die darunter weidenden Kühe nicht ausbüxen?

    • abg abg Autor des Beitrages | 8. Dezember 2023

      Antworten auf Kommentare oben im Text ergänzt.

  4. Sebu Sebu 8. Dezember 2023

    Jeder kann sich auf der Website von Solsarine Tickets reservieren lassen und sich so am Projekt beteiligen. Ist doch eine gute Sache! Oder ist es besser, dass auch hier die BKW das Sagen hat? BKW hat 2022 719 Mio Gewinn gemacht! Dort kenne ich ein Aktionär (Kt. Bern immerhin 52%), die Übrigen kenne ich auch nicht!
    Der Gewinn an diesem Projekt ist übrigens vom Bund gedeckelt, da er die Investition mit 60% subventioniert. Reich wird man wohl nicht und das Risiko ist auch nicht ohne…
    Gruess

    • Regula Näf Regula Näf 8. Dezember 2023

      genau! haben wir gemacht – wäre vielleicht für Gemeinden auch eine Investition möglich – scheint zukunftsweisend!

  5. Urs Urs 8. Dezember 2023

    Der Bericht stellt genau die richtigen Fragen. Vieles ist unklar und Aussagen wie das Projekt sichere die Versorgungslage der Gemeinde Saanen ab sind schlicht falsch. Wie können Verantwortliche von einer touristischen Gemeinden auf den vorhandenen Angaben eine Zustimmung beim Volk beantragen. Ist für mich ein Rätsel. Das Geschäft müsste zurückgewiesen werden.

  6. Sebu Sebu 8. Dezember 2023

    Sehr geehrter Herr Berger.
    Da mich das Thema sehr interessiert, erlaube ich mir nochmals zu schreiben und gehe etwas später zur Arbeit.
    Vorweg vielen Dank für die Ergänzungen und für das wunderbare Zitat von Carl Fürstenberg! Dies ist wohl für alle AG’s anwendbar! Hier können wir uns höchstens fragen, ob eine AG für dieses Projekt sinnvoll ist.
    Die maximal 5% Kleinaktionäre kann ich leider nicht nachvollziehen. Man kann für 2.5 Mio. Tickets reservieren, welche dann zu Vorzugskonditionen in Aktien umgewandelt werden können. Das heisst doch nicht, dass sich später keine weiteren Kleininvestoren beteiligen können! Evtl. und hoffentlich werden sich auch Banken an der Investition beteiligen, so dass sich das Aktienkapital nicht auf die ganze Investition beläuft (100 – 150 Mio. minus die 60% ergäbe dann noch 60-90 Mio.). Auch die Gemeinden als mögliche Investoren wurden genannt.
    Ganz ehrlich, denken Sie, dass diese Investition eine Goldgrube darstellt? Ich habe kürzlich für mein Gebäude eine mittelgrosse Aufdachanlage offeriert erhalten und komme auf eine Investition von ca. 1’000.-/kWp. Die Investition bei Solsarine liegt jedoch bei ca. 4’000.-/kWp, abzüglich 60% ergäbe immer noch 2’400.-/kWp. Ob dies durch den besseren Preis des Winterstroms und die bessere Effizienz der Paneels wirklich wettgemacht werden kann? Und dann müssen Sie ja auch noch Baurechtszins zahlen…
    Schön ist die Sache nicht. Was haben wir sonst für Alternativen? Unsere Dächer nützen (oft) nichts im Winter und reichen auch so nicht aus. Windrad ist noch schlimmer! Atomkraftwerk selbst wenn wir morgen damit beginnen würden, frühsten in 30 Jahren möglich und unter grossem Widerstand von angeketteten und angeklebten Gegnern. Projekt verschieben geht nicht, da die 60% Subventionen davon schmelzen. Oder doch einfach importieren?
    Ja es ist wirklich schade, dass nicht besser informiert wurde, auch von Seite Gemeinde. Ich bin gespannt auf heute Abend und sehe von Westen dunkle Wolken aufziehen. Und sonst kann ich mir morgen ja immer noch ein Ticket reservieren 😉
    Gruess

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