(abg) Ich hatte mich zur Verantwortung im Thema «Spital Zweisimmen» ja bereits wiederholt und eindeutig geäussert: Regierungsrat Pierre Alain Schnegg hatte die Verantwortung für eine angemessene Gesundheitsversorgung der Region. Und hat auf ganzer Linie versagt. Doch es gibt andere Meinungen – und die rinderberg-news.ch sind keine zensurierte Meinungsmaschine – also darf Widerspruch sein. Und den gab es. Und der ist im Nachfolgenden auch zu lesen.
Zuvor noch der Hinweis, dass Gastbeiträge auf den rinderberg-news.ch selbstverständlich willkommen sind – auch wenn sie andere Meinungen widerspiegeln, als die meine. Im Folgenden ein Beitrag eines Autors, der unbekannt bleiben möchte. Einige, wenige Passagen musste ich aus rechtlichen Gründen ändern – der Kern der Aussage bleibt aber unverändert. Also, Lady Whistledown, dann los:
Von wegen, selbst entschieden, als Verwaltungsräte zurückzutreten. Von Freiwilligkeit ist keine Rede, im Gegenteil: Regierungsrat Pierre Alain Schnegg wollte den gesamten Verwaltungsrat entlassen, kurz vor der Generalversammlung am 26. Juni. Warum? Weil er seit jeher vom amtierenden Gremium kein Vertrauen und keine Unterstützung genoss. Das Klima war vergiftet. Denn für Zweisimmen wollte der VR Spital STS AG nie eine wirkliche Lösung. Immer nur Ausreden, immer nur Augenwischerei, so schon früher beim Projekt ‚Dr. House‘, dann bei GSS und kürzlich auch bei der Übernahmeabsicht durch Medaxo AG. Die Intervention der Finanzkontrolle kam da dem VR geradezu gelegen, so konnte sich die Spital STS AG und deren Verwaltungsrat elegant aus der Affäre ziehen, indem sie der GSI und Regierungsrat Schnegg die Zahlung von 5 Millionen Franken an Medaxo verweigerte. Und gleichzeitig den Ball der Finanzkommission zuspielte. Was für ein Trauerspiel.
Um das Gesicht zu wahren, vor allem STS Vize-Verwaltungsratpräsident Peter Stähli wichtig, der besonders auf seinen Ruf achtete, kam der Verwaltungsrat nach Kenntnis, dass GSI-Vorsteher Schnegg die Mehrheit nicht mehr wiederwählen will, zur Ansicht, nun selber zu gehen. Dies lancierte der VR einmal mehr mit überhasteter, unüberlegter und unzimperlicher Kommunikation via Medienmitteilung. Und mit affrontähnlichen Frontalangriffen direkt an die Adresse des politischen Chefs. Von Respekt gegenüber dem Eigner (Alleinaktionärin) und GSI-Vorsteher Schnegg keine Rede. Allen Verwaltungsräten ging es nur eines: Das persönliche Ego, besonders Peter Stähli. Obwohl seit längerem angekündigt, bei der Wahl am 26. Juni nicht mehr antreten zu wollen, wollte er nicht im Sog der ‚Entlassungen‘ sein Fett wegbekommen. Und plädierte an vorderster VR-Front, geschlossen den Absetzungsplänen Schneggs zuvorzukommen.
Stähli ist bekannt als Schönwettersoldat, immer fokussiert auf die Sonnenseite des Lebens. Doch schon beim SEF scheiterte er, mittlerweile ist er mit Co-Gründer Stefan Linder nicht nur verkracht, beide gehen sich konsequent aus Weg. Zu viel Geschirr ist zerbrochen. Ja, wenn halt zwei Alphatiere aufeinander treffen, geschieht solches. Stähli wollte im VR Spital STS noch vor seinem Abgang zwei Dinge einfädeln: Gabriel Schär als Präsident des Verwaltungsrats absetzen, indem er VR-Mitglied und Freund Dominique Schmid aktiv portierte. Doch dies misslang gründlich. Zugleich wollte Stähli mitbestimmen, wer neuer CEO der Spitalgruppe wird. Hierfür war er ‚rein zufällig‘ Mitglied der Findungskommission. Der Coup mit Favorit Oliver Grossen gelang Stähli aber nicht, UPD-Versager Grossen (mitverantwortlich für 22 Millionen Defizit) entschied sich fürs Fricktal, und wurde vom Verwaltungsrat des dortigen Gesundheitszentrums eben gerade zum neuen CEO ernannt.
Der heutige Verwaltungsrat Spital STS AG war nie und zuletzt ohnehin nicht mehr tragbar. Ein unglaubwürdiges, uneiniges und teils verkrachtes Gremium, mit den Leadern Stähli und Dominique Schmid, die alles an sich rissen, und gegen VR-Präsident Schär arbeiteten und einwirkten, um diesen überall sichtbar zu schwächen. Viele Entscheide fädelten im VR die beiden Herren ein, obwohl Schär meist dagegen war. Um den Chef umzuspuren, schlüpfte Stähli jeweils in die Rolle des Bearbeiters, bis Schär einknickte und die Meinung änderte. Der Verwaltungsrat, der nun ’selber‘ abtritt, hinterlässt komplett verbrannte Erde. Das Vertrauen im Haus STS ist gänzlich zerstört, ein Neustart nun die letzte Chance.
Dass Frau Reuteler im Rat verbleibt, ist speziell. War es doch auch sie, die das kommunikative
harte Vorpreschen mit Schuldzuweisungen an Regierungsrat Schnegg mittrug. Der neue Verwaltungsrat wird gefordert sein, muss sogleich klare Vorgaben liefern, damit alles in richtige Bahnen kommt, und das Vertrauen rückgewonnen werden kann. Und zwar in der ganzen Spital STS AG, bei allen 2’200 Mitarbeitenden, in Thun und Zweisimmen. Dass der [vom Autor nicht als kompetent angesehene] Verwaltungsrat abdanken muss, wird mit Sicherheit in der ganzen STS gefeiert. Da ging alles schief, was schiefgehen kann. Hundsmiserable Kommunikation, zum Teil ehrverletzend und rufschädigend (an die Adresse Schnegg), zumal meist intransparent (Thema Boni-Bruno, Thema GSS, Thema Medaxo, Thema Spitalbetrieb Zweisimmen), alles nur Schönwetterparolen, mit Leuten, die weder Thun noch das Simmental kennen, ausser Stähli/Reuteler.
Aber auch die beiden Damen waren leider wirkungslos, und wie alle anderen nicht mit den nötigen Fachkompetenzen ausgestattet, wie sie nötig gewesen wären, auch nicht politisch. Nach Bern hatten der gesamte VR keinen Draht, weder in die GSI noch ins Parlament. Man schaute nur zu. Und VRP Schär aus Aarau kennt politische Abläufe und die Region ohnehin nicht, weder Schlüsselfunktionsträger seitens Behörden noch in der Politik. Jedes Geschäft war ein kommunikatives Totaldesaster, der VR STS komplett überfordert. Das Personal in Zweisimmen war dem VR stets vollkommen egal. Obwohl man predigte, alles für die Leute dort oben zu machen. Von wegen.
Früher schickte man Guggisberg nach Zweisimmen, der hatte dort aber seit jeher keine Glaubwürdigkeit und auch null Kredit. Zuletzt schickte man den [vom Autor nicht als fähig angesehenen und seines Erachtens] komplett überforderten Adrian Gehri als CEO a.i. und Möchtegern-CEO nach Zweisimmen, doch auch der ist dort nicht akzeptiert, keiner glaubt ihm, man belächelt ihn nur. Gehri als Boni-Bezüger unter Guggisberg, war wie Guggisberg nie glaubwürdig. Letzterer war ohnehin nur zum Abkassieren in Thun und nur auf sich und möglichst viel Zaster ausgerichtet. Er lebte [nach Ansicht des Autors] über seine Verhältnisse, besitzt im Tessin neben VR-Kollege Alphons Beat Schnyder ein Ferienhaus, hat mit diesem in einem Tessiner VR auch noch Einsitz, rein zufällig natürlich. Er schanzte Schnyder viele Auftragsmandate zu, womit dieser ihn unterstützte, indem er selbst zusätzlich abkassieren konnte, in fünf Jahren gegen 200’000 Franken.
Dem VR waren Guggisbergs Machenschaften egal. Dem Münsinger passte dies natürlich: Hauptsache 460’000 Lohn, viel Boni, mit stets exorbitanten Spesenrechnungen, immer auswärts essend, 12 Wochen Ferien im Jahr und jede Menge privater und unklarer Abwesenheiten
(Workshops im Ausland, die gar nicht relevant sind, Schulungen, die unbedeutend waren, etc.), so lief das, 13 Jahre lang. Keiner schaute hin, alle glaubten ihm, wegen dessen zum Teil forschen, befehlshaberischen Auftretens, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber ein Chef war er nie. Er erteilte lediglich Befehle, liess alle anderen arbeiten und wenn es eng wurde, waren dann einzig und allein die Arbeitenden Schuld. Er senkelte sie dann öffentlich, ein trauriges Spiel. Im VR wirkte er zwar souverän, aber alles war nur gespielt, innerlich war er von Unsicherheit geprägt. Alles nur Show. Doch niemand merkte es, man liess ihn an der langen Leine laufen.
All das hat Spuren hinterlassen. Und viel Schaden. Der Ruf der STS ist am Boden, das Personal hat genug. Die neue Führung hat nun aber eine grosse Chance, und viele Herausforderungen. Schadensbehebung, heisst jetzt das Zauberwort. Das wird ein zäher, langer, harter Prozess. Aufgegleist hat es Pierre Alain Schnegg gut, Komplett-Neustart mit neuen Köpfen ist richtig, sofern dann STS-intern auch noch Köpfe rollen.
Mit Gehri als interims-CEO und Olivier Furrer als Personalchef, der jahrelang [nach Ansicht des Autors] versagte, Posten falsch besetzte, Leute falsch einschätzte und [nach Ansicht des Autors] als HR-Leiter von A kis Z versagte, kann es nicht weitergehen. Furrer, ein Walliser, mit anderer Denkweise, zwar nett und schmeichelnd, aber schlicht nicht geeignet, was auch die hohe, überdimensionale Fluktuation beweist. So bei Kadern, so in der Kommunikation und an anderen Schlüsselstellen. Total ungeeignet.
Nicht Pierre Alain Schnegg war das STS-Problem. Sondern der VR selbst. Die GL ist stark, mit Koryphäen aus Chefärzten, die dem Laden Leben einhauchen, die täglich im Ops Patienten retten, operieren, auf Kurs bringen. Logisch, dass sie alle Guggisberg aufgrund ihrer hohen Saläre immer ein Dorn im Auge waren. Guggisberg konnte nie akzeptieren, dass die alle mehr als er selber verdienen. Entsprechend war das Klima permanent vergiftet, entsprechend kam es immer wieder zu Aufständen.
Die Führer-ähnlichen Machenschaften des Bonus-Bruno trugen hier wesentlich bei, ebenso seine Geldgier und der Entscheid, selbst Boni einzustreichen, die Löhne der Chefärzte gleichzeitig aber linear um 5 Prozent zu kürzen. Bonus-Bruno kassierte nicht nur 2023 25’000 Bonus, sondern auch 2022 20’000 und 2021 20’000. Einfach inakzeptabel. Bleibt zu hoffen, dass es jetzt gut kommt.
Der Anfang ist gemacht, die neue strategische Führung, wie immer sie auch personell aussehen wird, hat dies zumindest verdient.
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Schade kann der Autor nicht zu seinen Worten stehen, denn wenn das alles stimmt muss es ja um das schweizerische, resp. thunerische Spitalwesen schlimm stehen. Nach der Replik von Peter Stähli habe ich den obigen Artikel nochmals gelesen und auch den link zu Lady Whistledown geöffnet. Dort steht ua.:
…. Lady Whistledown ist die wichtigste Quelle für Klatsch und Tratsch ….
Somit ist dieser Artikel für mich Klatsch und Tratsch, Gerüchte verbreiten, Leute schlecht machen … oder bestenfalls Ironie??