(abg) Der GoldenPass Express (GPX) sollte Montreux umsteigefrei mit Interlaken verbinden. Dank vieler Neuentwicklungen und einer Umspuranlage im Bahnhof Zweisimmen. Doch seit der feierlichen Eröffnung im Dezember 2022 reissen die Probleme nicht ab. Auch derzeit heisst es wieder in Zweisimmen: Dieser Zug endet hier – Reisende bitte alle umsteigen.
Wir erinnern uns: Seit dem 11. Dezember 2022 sollte eigentlich eine umsteigefreie Verbindung zwischen Interlaken und Montreux möglich sein – mit dem neuentwickelten GoldenPass Express der MOB (Chemin de fer Montreux Oberland bernois). Die unterschiedlichen Spurweiten zwischen Montreux und Zweisimmen bzw. Zweisimmen und Interlaken (BLS-Netz) sollte mit einer Umspuranlage und speziellen Fahrgestellen überwunden werden können. Um die Probleme der unterschiedlichen Energieversorgung zu lösen, wird auf dem BLS-Netz ein zusätzlicher Technikwagen mitgeführt.
Bereits in der Vergangenheit gab es Probleme: Ende Februar 2023 stellte die BLS erhöhten Verschleiss an ihren Weichen fest und untersagte den Zugverkehr des GPX. Nach Umbauten verkehrt der Zug seit 11. Juni 2023 wieder – wenn auch zunächst mit vielen Ausfällen und Verspätungen.
Ungeklärte Zugentgleisung auf der Umspuranlage
Gerade als es schien, dass man die Probleme in den Griff bekommen hat, kam es jedoch zum Unfall: Am 9. Juli 2024 sprang ein Wagen auf der Umspuranlage aus den Schienen.
Offenbar meinten die Bahngesellschaften aber, dass es sich hierbei um eine «Fehlkonfiguration» gehandelt hat – und nicht um ein grundsätzliches technisches Problem. Und so fuhren die GPX-Züge zunächst weiter. Umsteigefrei.
Erneut kein GPX auf BLS-Gleisen
Weitgehend von der breiten Öffentlichkeit unbemerkt hat sich das aber geändert: Seit Samstag, 27. Juli 2024 «verkehren … bis auf weiteres keine GPX-Züge der MOB zwischen Zweisimmen und Interlaken» teilte die BLS mit. Als Grund wurde -wenig aussagekräftig- ein «Fremdereignis» genannt. Eines, wohlgemerkt, das offenbar die gesamte Flotte der GPX-Züge an der Fahrt auf den BLS-Gleisen hindert.
Auf Nachfrage, was für eine Art von «Fremdereignis» zum neuerlichen Stopp der GPX-Züge in Zweisimmen geführt hat, wollte die BLS keine Auskunft geben. Auch wurde die Frage, ob die Massnahme in Zusammenhang mit der Zugentgleisung im Juli steht, nicht beantwortet.
Noch wortkarger gibt sich die GPX-Betreibergesellschaft, die MOB:
Man darf gespannt sein, wann (oder ob) der GPX wieder «umsteigefreies Reisen» zwischen Montreux und Interlaken ermöglicht.
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